Chabos

Für spezielle Fragen zur Haltung und Zucht von Hühnern steht Ihnen unsere Zuchtwartin für Auskünfte zur Verfügung:

Kerstin Meister,
mail: kerstin.meister.d34@gmx.de

Chabos – Rasseportrait

 

1. Rassestandard

Die Chabos gehören zu den ältesten bekannten Zwerghuhnrassen und stammen ursprünglich aus Japan. Diese Rasse zeichnet sich durch ihre einzigartige Körperhaltung und ihren imposanten, aufrechten Körperbau aus. Chabos haben einen gedrungenen, fast würfelförmigen Körper und kurze Beine, was ihnen ihr charakteristisches, plumpes Aussehen verleiht. Ihr kleiner, aber kräftiger Körper trägt einen breiten Rücken und eine volle, hervorstehende Brust. Ein weiteres markantes Merkmal ist der große, aufrecht stehende Schwanz, der beim Hahn fast senkrecht nach oben ragt und dem Huhn eine außergewöhnliche Silhouette verleiht. Auch die Henne hat einen deutlich aufgerichteten Schwanz, der jedoch weniger ausgeprägt ist als beim Hahn.

Die Haltungsform der Chabos spiegelt oft ihre ruhige und zutrauliche Natur wider, was sie zu einer beliebten Zwerghuhnrasse für Hobbyhalter macht. Trotz ihrer geringen Größe sind sie recht widerstandsfähig und können sowohl in kleineren Ausläufen als auch in Volieren gehalten werden. Die geringe Körpergröße erfordert jedoch eine gewisse Vorsicht in der Haltung, insbesondere in Bezug auf die Unterbringung und den Schutz vor Raubtieren.

 

 

2. Rassemerkmale Hahn

Der Chabo-Hahn ist durch seine stolze Körperhaltung und seine besondere Proportion gekennzeichnet. Hier sind die wichtigsten Merkmale:

  • Rumpf: Kompakt und breit, nahezu quadratisch wirkend. Durch die aufrechte Haltung wirkt der Rumpf noch gedrungener.
  • Hals: Kurz, jedoch kräftig und mit einer vollen, dichten Befiederung. Die Halsfedern sind oft prachtvoll und bilden einen Übergang zu den Schultern.
  • Rücken: Sehr kurz, breit und fast waagerecht, wodurch der gedrungene Körperbau betont wird.
  • Schultern: Breit und kräftig, gut ausgeprägt.
  • Flügel: Lang und gerade herabhängend, sodass die Flügelspitzen fast den Boden berühren.
  • Sattel: Üppig befiedert, was dem Hahn eine imposante Erscheinung verleiht.
  • Schwanz: Groß und fast senkrecht getragen. Die Haupt- und Nebensicheln sind lang und üppig, was dem Hahn einen majestätischen Anblick verleiht.
  • Brust: Rund und breit, nach vorne gerichtet und betont.
  • Bauch: Gut ausgefüllt und rundlich.
  • Gesicht: Glatt, ohne Federbewuchs.
  • Kamm: Einfachkamm, groß und aufrecht, mit fünf bis sieben Zacken. Die Kammgröße variiert je nach Linie, sollte aber immer gut entwickelt sein.
  • Kehl- und Ohrlappen: Die Kehllappen sind mittelgroß, weich und ohne Falten. Die Ohrlappen sind glatt und mittelgroß.
  • Augen: Groß, aufmerksam und leuchtend rot.
  • Schnabel: Kurz und kräftig, gelblich bis hornfarben.
  • Schenkel: Kurz und kräftig, was dem Hahn seinen charakteristischen gedrungenen Körperbau verleiht.
  • Zehen: Vier an der Zahl, gut gespreizt.

3. Rassemerkmale Henne

Die Henne ist ebenfalls durch ihren gedrungenen Körperbau und ihre aufrechte Haltung gekennzeichnet, jedoch in etwas zurückhaltenderer Form als der Hahn.

  • Rumpf: Kompakt, breit und tief, wodurch die Henne eine füllige Erscheinung hat.
  • Hals: Kürzer als beim Hahn, jedoch ebenfalls gut befiedert.
  • Rücken: Sehr kurz und waagerecht, ähnlich wie beim Hahn, verleiht der Henne eine gedrungene Form.
  • Schultern: Breit und gut ausgeprägt.
  • Flügel: Länger als bei anderen Rassen, sie hängen gerade nach unten und berühren fast den Boden.
  • Sattel: Gut befiedert, verleiht der Henne eine weiche Kontur.
  • Schwanz: Gut entwickelt und aufrecht, jedoch weniger ausgeprägt als beim Hahn.
  • Brust: Voll und breit, verleiht der Henne ein kraftvolles Aussehen.
  • Bauch: Rund und tief, was auf eine gute Legeleistung hinweist.
  • Gesicht: Glatt, mit einem freundlichen Ausdruck.
  • Kamm: Einfache Kammlinie, jedoch kleiner und weniger ausgeprägt als beim Hahn.
  • Kehl- und Ohrlappen: Mittelgroß, weich und ohne Falten.
  • Augen: Lebhaft und rot.
  • Schnabel: Kurz, kräftig und hornfarben bis gelblich.
  • Schenkel: Kurz, was der Henne ihre gedrungene Haltung verleiht.
  • Zehen: Vier, gut gespreizt und kräftig.

 

4. Typische grobe Fehler

Zu den häufigsten Fehlern gehören:

  • Langer, schlanker Körperbau, der nicht zum charakteristischen gedrungenen Erscheinungsbild der Rasse passt.
  • Schiefe oder zu kurze Flügel, die den typischen Look beeinträchtigen.
  • Zu niedrige oder waagerechte Schwanzhaltung, insbesondere beim Hahn.
  • Fehlende Breite in Schultern und Brust, was den kräftigen Körperbau beeinträchtigt.
  • Ein zu kleiner oder unregelmäßig gezackter Kamm.
  • Dünne oder schwache Läufe.
  • Farbabweichungen im Gefieder oder ein schlecht ausgeprägtes Federkleid.

5. Haltung der Rasse

Chabos sind relativ pflegeleicht und anpassungsfähig, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Hobbyhalter macht. Sie sind freundliche, ruhige Tiere, die auch in kleineren Gärten oder Volieren gut zurechtkommen. Aufgrund ihrer kurzen Beine benötigen sie einen trockenen und sauberen Untergrund, um Bein- und Fußproblemen vorzubeugen. Ein geschützter Bereich, insbesondere bei nassem Wetter, ist wichtig, da ihre tiefhängenden Flügel und der kurze Körper sie anfälliger für Feuchtigkeit machen können.

6. Besonderheiten bei der Unterbringung

Aufgrund ihrer Größe und ihres speziellen Körperbaus sollte die Unterbringung der Chabos sorgfältig geplant werden. Stangen sollten niedrig angebracht werden, um das Risiko von Verletzungen beim Auf- und Absteigen zu minimieren. Da Chabos flugunfähig sind, können auch niedrigere Umzäunungen genutzt werden, jedoch sollte auf einen guten Schutz vor Raubtieren geachtet werden.

7. Infos zur Zucht

Die Zucht von Chabos erfordert besondere Aufmerksamkeit, insbesondere was den Körperbau und die Gefiederqualität betrifft. Wichtig ist, Tiere auszuwählen, die den Rassestandards in Bezug auf Körperhaltung, Größe und Federstruktur möglichst nahekommen. Chabo-Hennen sind bekannt für ihren guten Brutinstinkt und ziehen ihre Küken oft selbstständig auf. Bei der Aufzucht der Küken sollte darauf geachtet werden, dass sie ausreichend Platz haben, um sich frei zu bewegen und keine Fußprobleme entwickeln.

8. Bekannte Farbschläge

Chabos gibt es in vielen verschiedenen Farbschlägen, darunter:

  • Weiß
  • Schwarz
  • Perlweiß (mit bläulichem Schimmer)
  • Gesperbert
  • Silberhalsig
  • Goldhalsig
  • Porzellanfarbig
  • Rebhuhnfarbig

Jeder Farbschlag bringt seine eigenen Nuancen in das Erscheinungsbild der Rasse, doch alle teilen die charakteristische Form und Haltung der Chabos.