Zwergseidenhühner
Kerstin Meister,
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Zwergseidenhühner Rasseporträt
1. Rassestandard
Zwergseidenhühner sind eine der kleineren und besonders liebenswerten Hühnerrassen. Sie zeichnen sich durch ihr flauschiges, seidenähnliches Gefieder aus, das eher an Fell als an Federn erinnert. Dieses Gefieder entsteht durch eine genetische Besonderheit: Die Federäste sind nicht miteinander verbunden, wodurch die Hühner ein plüschiges Aussehen erhalten. Zwergseidenhühner haben eine kompakte Körperform und einen breiten, mittelhohen Stand. Ein weiteres einzigartiges Merkmal dieser Rasse ist ihre Haut, die, anders als bei den meisten Hühnerrassen, dunkelblau bis schwarz gefärbt ist. Auch der Kamm, der am besten als „Walnusskamm“ beschrieben werden kann, hat eine dunkle Farbe, meist in Violetttönen.
Die Hühner besitzen zudem fünf Zehen – ein weiteres rassetypisches Merkmal, das sie von vielen anderen Hühnerrassen unterscheidet. Ihre Ohren sind türkis bis hellblau gefärbt und heben sich von der ansonsten dunklen Gesichtshaut ab. Die Augen sind von einer schwarzen bis braunen Farbe. Aufgrund ihres sanftmütigen Charakters und ihres dichten Gefieders gelten Zwergseidenhühner als ideale Rasse für die Hobbyhaltung und sind besonders bei Kindern und Anfängern beliebt.
2. Rassemerkmale Hahn
Der Zwergseidenhahn ist etwas kräftiger und größer als die Henne, behält jedoch die typische kompakte Form. Die Brust ist gut entwickelt, und der Körper erscheint aufgrund des plüschigen Gefieders noch runder und breiter. Der Kopf ist klein und weist einen gut sichtbaren, walnussförmigen Kamm auf. Dieser Kamm ist dunkelviolett und fein strukturiert, ohne Dornen oder grobe Zacken. Die Kehllappen sind ebenfalls dunkelviolett und mäßig groß. Die Ohrlappen leuchten in einem kräftigen Türkisblau.
Der Hals des Hahns ist mittellang und wird von einer üppigen Federkrause bedeckt. Die Schultern sind breit, der Rücken kurz und leicht abfallend zum Schwanz hin. Die Flügel sind kurz und werden eng am Körper getragen. Der Schwanz des Hahns ist voll und flauschig, jedoch ohne typische „Sichelfedern“, da die Federn der Zwergseidenhühner weicher und weniger strukturiert sind. Die Schenkel sind kurz, kräftig und dicht befedert, was den Eindruck verstärkt, dass das Huhn fast über dem Boden schwebt. Die Beine sind dunkelblau und weisen die charakteristischen fünf Zehen auf.
3. Rassemerkmale Henne
Die Zwergseidenhennen sind etwas kleiner und zierlicher als die Hähne, behalten jedoch die gleiche gedrungene und kompakte Körperform. Der Kopf ist klein mit einem ebenfalls walnussförmigen Kamm, der weniger ausgeprägt ist als beim Hahn. Die Kehllappen sind kleiner und auch dunkelviolett gefärbt. Die Ohrlappen zeigen das gleiche kräftige Türkisblau wie beim Hahn.
Die Hennen haben einen kurzen Hals, der von einem dichten Federkragen umhüllt ist. Ihr Rücken ist kurz und abfallend, wobei der gesamte Körper durch das dichte, seidenartige Gefieder wie eine kleine Kugel wirkt. Die Flügel sind kurz und werden eng am Körper getragen. Der Schwanz der Henne ist weniger ausgeprägt, wirkt aber ebenfalls flauschig und voll. Auch die Hennen haben kräftige Schenkel und dunkelblaue Läufe mit fünf Zehen. Die insgesamt weiche, plüschige Erscheinung der Hennen verleiht ihnen ein sehr sanftes und liebenswertes Aussehen.
4. Typische grobe Fehler
Grobe Fehler bei Zwergseidenhühnern umfassen unter anderem:
- Gefieder, das zu stark an normales Hühnergefieder erinnert, also nicht die charakteristische, flauschige Struktur aufweist.
- Mangelnde Ausbildung des „Walnusskamms“ oder stark verformte Kämme.
- Falsche Anzahl an Zehen, insbesondere das Fehlen der fünften Zehe.
- Zu lange oder schmale Körperform.
- Andersfarbige Haut oder Läufe, insbesondere wenn sie nicht die typische dunkelblaue bis schwarze Färbung aufweisen.
- Fehlende Befiederung an den Beinen.
5. Haltung der Rasse
Zwergseidenhühner gelten als sehr genügsam und leicht zu halten. Aufgrund ihrer kompakten Größe benötigen sie weniger Platz als größere Hühnerrassen. Sie sind sehr zutraulich, friedlich und lassen sich leicht an Menschen gewöhnen, was sie zu einer beliebten Rasse für die Haltung in kleineren Gärten und auch für Familien mit Kindern macht. Das plüschige Gefieder erfordert jedoch besondere Aufmerksamkeit, insbesondere in feuchten oder matschigen Umgebungen, da es sich leicht verschmutzt und verklumpt. Daher sollte der Auslauf trocken und sauber gehalten werden.
6. Besonderheiten bei der Unterbringung
Aufgrund ihres dichten Gefieders sind Zwergseidenhühner empfindlicher gegenüber Nässe und Kälte. Es ist wichtig, dass ihr Stall trocken und gut belüftet ist, ohne Zugluft. Ein überdachter Außenbereich im Auslauf ist von Vorteil, um die Hühner vor Regen zu schützen. Die Sitzstangen sollten niedrig angebracht sein, da Zwergseidenhühner keine guten Flieger sind. Zudem sollten Nistplätze leicht zugänglich und mit weichem Einstreu versehen sein, um den Hennen ein bequemes Nest für die Eiablage zu bieten.
7. Infos zur Zucht
Zwergseidenhühner sind für ihre ausgeprägte Brutlust bekannt. Die Hennen brüten häufig und zuverlässig, was sie auch zu guten Ammenhühnern für andere Hühnerrassen macht. Bei der Zucht sollte darauf geachtet werden, dass nur Tiere verwendet werden, die den Rassestandard in Bezug auf Gefieder, Kammform, Hautfarbe und Zehenanzahl erfüllen. Die Küken schlüpfen mit einem weichen, flauschigen Daunenkleid und sind bereits sehr robust. Allerdings ist eine sorgfältige Fütterung und Unterbringung notwendig, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
8. Bekannte Farbschläge
Zwergseidenhühner gibt es in verschiedenen Farbschlägen, darunter:
- Weiß
- Schwarz
- Blau
- Gelb
- Wildfarbig
- Splash
Diese Vielfalt an Farbschlägen macht sie auch in der Zucht und Haltung besonders attraktiv.
